Die Kuppel des Reichstagsgebäudes in Berlin, daneben das Logo zum Jahresthema 2024 der Bertelsmann Stiftung, "Demokratie stärken"

Bertelsmann Stiftung präsentiert Jahresthema "Demokratie stärken!" – Das Video zur Diskussion mit dem Bundeskanzler

Demokratien stehen weltweit unter Druck. In vielen Regionen der Welt – in den USA, Europa und auch in Deutschland – wird 2024 gewählt, es ist ein Jahr der politischen Weichenstellungen. Deshalb will die Bertelsmann Stiftung einen noch stärkeren Beitrag dazu leisten, die Demokratie zu stärken. Unsere Aktivitäten für eine bürgernähere, effizientere und resilientere Demokratie stellen wir daher 2024 in den Mittelpunkt der Stiftungsaktivitäten. Den Auftakt bildete ein Podiumsgespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Sehen Sie die Veranstaltung hier noch einmal in der Aufzeichnung!

Im Jahr 2024 steht die Demokratie weltweit auf dem Prüfstand. Insbesondere die Wahlen zum EU-Parlament sowie die Präsidentschaftswahl in den USA sind zentrale Richtungsentscheidungen für die Zukunft der liberalen Demokratie. Aber auch in der Bundesrepublik könnten die Abstimmungen über die Landesparlamente in drei ostdeutschen Bundesländern zu tiefgreifenden Veränderungen der politischen Landschaft führen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist fragiler geworden, politische Debatten werden polarisierter geführt – in den Parlamenten, den Medien und auf der Straße. Vor diesem Hintergrund stellt die Bertelsmann Stiftung ihre Aktivitäten unter das Jahresthema "Demokratie stärken!". 

Zum Auftakt begrüßte die Stiftung am 18. März Bundeskanzler Olaf Scholz an ihrem Berliner Standort. Vor Gästen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien diskutierte der deutsche Regierungschef mit dem bulgarischen Politologen Ivan Krastev zum Thema "Wie wir unsere Demokratie wirksam stärken". Im weiteren Verlauf wurden die noch unveröffentlichten Kernergebnisse aus dem neuen Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung (BTI) präsentiert. 2022 hatte der BTI ermittelt, dass die Zahl der Autokratien die der Demokratien erstmals übersteigt. Daher drehte sich auch die anschließende, mit internationalen Expert:innen besetzte Diskussionsrunde um die Frage, wie die Demokratien weltweit gestärkt werden können. Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie oben in dieser Meldung.

"Die Idee der freien und gerechten Gesellschaft mit Leben füllen"

"Seit ihrer Gründung durch Reinhard Mohn hat die Bertelsmann Stiftung daran mitgewirkt, die Demokratie zu fördern und lebendig zu halten. Demokratien müssen bürgernäher, effizienter und widerstandsfähiger werden, um ihre Anziehungskraft zu erneuern. 2024, in einem Jahr entscheidender Wahlen, müssen sich die Demokratien großen internationalen Gestaltungsaufgaben stellen, denn es gilt, neue, inklusive Ordnungssysteme zu entwickeln, in Europa und weltweit. Mit unserer Arbeit und Expertise möchten wir dazu einen Beitrag leisten – um die Idee der freien und gerechten Gesellschaft mit Leben zu füllen", betonen die Vorstände der Bertelsmann Stiftung, Ralph Heck, Brigitte Mohn und Daniela Schwarzer.

2024, in einem Jahr entscheidender Wahlen, müssen sich die Demokratien großen internationalen Gestaltungsaufgaben stellen, denn es gilt, neue, inklusive Ordnungssysteme zu entwickeln, in Europa und weltweit. Mit unserer Arbeit und Expertise möchten wir dazu einen Beitrag leisten – um die Idee der freien und gerechten Gesellschaft mit Leben zu füllen.

Ralph Heck, Brigitte Mohn und Daniela Schwarzer, Vorstände der Bertelsmann Stiftung

Schutz der Demokratie vor Desinformation

Besonders in den Fokus nimmt die Bertelsmann Stiftung in diesem Jahr den Einsatz gegen Desinformation. Gefälschte politische Inhalte und Aussagen, die absichtlich über das Internet und soziale Medien verbreitet werden, können das Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen massiv untergraben. Daher widmet die Stiftung den aktuellen Reinhard Mohn Preis dem Thema "Demokratie stärken – Desinformation begegnen". Das dazugehörige Projekt "Upgrade Democracy" trägt hierfür wissenschaftliche Analysen, konkrete Lösungsansätze sowie beispielhafte Initiativen aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika zusammen. Die Preisverleihung ist für den Herbst 2024 geplant.

In weiteren Praxisprojekten legt die Stiftung das Augenmerk darauf, die Bürger:innen für Desinformation zu sensibilisieren und ihnen Methoden zu vermitteln, um sich davor zu schützen. So hat Anfang des Jahres das "Forum gegen Fakes" gestartet. Über die bundesweite Beteiligungsplattform können sich Bürger:innen zu Desinformation austauschen und Empfehlungen zum Umgang damit entwickeln, die dann der Politik übergeben werden. Die Menschen aufklären und aktiv einbinden möchte auch das Modellprojekt "faktenstark", das die Stiftung gemeinsam mit weiteren Partnern kürzlich in Sachsen begonnen hat. Workshops und Veranstaltungen vor Ort behandeln das Thema Desinformation insbesondere mit Blick auf die Landtagswahl im Freistaat am 1. September.

Junge Wähler:innen im Blick

Für die Zukunftsfähigkeit der Demokratie ist es entscheidend, dass sich junge Menschen politisch interessieren und einbringen. Deshalb hat die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit dem European Youth Parliament das Projekt #NowEurope ins Leben gerufen. Es soll Jugendlichen ab 16 Jahren in Deutschland zeigen, wie sie die EU selbst mitgestalten können und sie dadurch zur Teilnahme an der Europawahl am 9. Juni motivieren.

Zudem spielt die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten am 5. November eine wichtige Rolle. Die weltpolitisch bedeutende Entscheidung ums Weiße Haus wird die Bertelsmann Stiftung in enger Kooperation mit ihrer US-Dependance, der Bertelsmann Foundation North America, begleiten. Zahlreiche Analysen und Informationsmaterialien stehen dafür ebenso im Angebot wie Praxisprojekte zur Demokratiebildung.

Weitere Informationen und Materialien zu den Demokratie-Projekten der Bertelsmann Stiftung finden Sie unter dem folgenden Link.

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