Eine ältere Frau mit weißen Haaren steht in einer alten Industriewerkstatt mit roten Backsteinen und großen Fenstern an einem Werktisch. Sie beugt sich vor zu einem Laptop, der auf dem Tisch steht und trägt eine Arbeitsschürze.

Wir suchen Wege, um die Beschäftigungspotenziale Älterer zu aktivieren

Der Mangel an Arbeitskräften und demografische Veränderungen erfordern es, Beschäftigte länger im Erwerbsleben zu halten. Doch viele Ältere treten trotz guter Gesundheit derzeit deutlich vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter in den Ruhestand ein oder reduzieren ihre Arbeitszeit erheblich. Wie lassen sich Rahmenbedingungen und Anreize für Beschäftigte so gestalten, dass sie länger im Erwerbsleben verbleiben?

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Erwerbspotenziale Älterer bislang nicht ausgeschöpft

Der Fachkräftemangel droht immer schwerer auf der Wirtschaft zu lasten. Diese Situation droht sich noch zu verschärfen, wenn in den kommenden Jahren die geburtenstarken Jahrgänge aus der aus Babyboomer-Generation in Rente gehen. Trotz der Fortschritte bei der Steigerung der Alterserwerbstätigkeit in den letzten beiden Dekaden gibt es noch ungenutztes Arbeitskräftepotenzial bei den Älteren. Deswegen wollen wir wirkungsvolle Politikansätze entwickeln, um Arbeitskräftepotenziale der Älteren zu heben und so dem Arbeitskräftemangel zu begegnen.

Genaue Betrachtung der Arbeitskräftepotenziale Älterer erforderlich

Viele Beschäftigte treten derzeit trotz guter Gesundheit deutlich vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter in den Ruhestand ein. Zudem ist zu beobachten, dass auch die durchschnittliche Arbeitszeit im höheren Erwerbsalter absinkt. Die Ursachen für ungenutztes Arbeitskräftepotenzial Älterer differieren erheblich zwischen einzelnen Beschäftigtengruppen, was passgenaue Ansätze zur Steigerung von Erwerbsbeteiligung und -umfang erforderlich macht. Grundlage unserer Arbeit ist daher die Bestandsaufnahme zu den Arbeitskräftepotenzialen Älterer, differenziert nach Qualifikation, Beruf und Branchen. In einer vertiefenden Analyse lassen wir mögliche Ansätze zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung Älterer untersuchen. Dabei nehmen wir Ansätze in den Blick wie beispielsweise die Erhöhung der Arbeitszeit von älteren Teilzeitbeschäftigten, verbesserte Vermittlung von älteren Arbeitslosen in das Erwerbsleben, die weitere Beschäftigung von Menschen, die bereits eine (Früh-)Rente beziehen. Die quantitativen Potenziale dieser Ansätze stellen wir auf Grundlage statistischer Daten differenziert dar und zeigen auf, wie sich die Potenziale im Zeitraum bis 2035 entwickeln könnten. Ergänzend untersuchen wir, welche politischen Maßnahmen im Bereich der Arbeitsmarkt-, Renten- und Steuerpolitik sowie ggf. der Tarifpolitik geeignet sein könnten, um die Potenziale effektiv zu heben. 

Internationale Erfahrungen und verhaltensökonomische Verfahren nutzen

In einem weiteren Schritt analysieren wir, wie Länder mit einer höheren Alterserwerbstätigkeit, z. B. Dänemark, Schweden und Schweiz, Hemmnisse gegenüber einem Verbleib auch im höheren Lebensalter abbauen bzw. welche Anreize dort für eine längere Alterserwerbstätigkeit gesetzt werden. Dabei wollen wir insbesondere auch Erfahrungen aus dem Ausland zu verhaltensbasierten Anreizmechanismen aufgreifen. Die Verhaltensökonomie bietet großes Potenzial, um Entscheidungsmuster von Personen bzw. Gruppen nahezu unter Realbedingungen zu ermitteln und die Wirkung unterschiedlicher Instrumente und Regelungen zu testen.

Wirkungsvolle Politikansätze für Aktivierung der Arbeitskräftepotenziale Älterer

Diese Erkenntnisse nutzen wir, um unsere Reformempfehlungen zur Optimierung bestehender Regelungen und zur Ausgestaltung zusätzlicher Instrumente mit Expert:innen zu entwickeln und in den Dialog mit Politik und Sozialpartner einzuspeisen.

 

Schlagworte

#Arbeitsmarkt #Fachkräftemangel #Ältere #ArbeitenimAlter

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