Kleine menschliche Figuren stehen auf einem Puzzle, in dem ein Teil fehlt

Teilqualifikationen etablieren - Kompetenzen erkennen

Ca. 13 Prozent der Erwerbspersonen in Deutschland haben keinen Berufsabschluss. Ihre durch Arbeitserfahrung erworbenen beruflichen Kompetenzen sind dadurch nicht formal anerkannt, was prekäre Beschäftigungsverhältnis sowie die Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit begünstigt. Geförderte (abschlussorientierte) Weiterbildung, in Form von Teilqualifikationen, bietet Erwachsenen die Möglichkeit sich zeitlich flexibel und modular bis zum Berufsabschluss zu qualifizieren. Von der vergleichsweisen kurzen Dauer der Weiterbildung zwischen zwei und sechs Monaten profitieren zudem die Arbeitgeber:innen, von denen über 80 Prozent bereit sind Arbeitskräfte mit einer oder mehreren Teilqualifikationen zu beschäftigen. Ziel ist es daher, Teilqualifikationen als Instrument gegen den Fachkräftemangel und für faire Teilhabechancen zu etablieren. 

Ansprechpartner:innen

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Roman Wink
Senior Project Manager
Foto Larissa Klemme
Larissa Klemme
Project Manager
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Kerstin Ködding
Project Assistant
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Tobias Ortmann
Project Manager
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Dr. Martin Noack
Senior Expert Betriebliche Bildung und Weiterbildung

Inhalt

In Deutschland haben ca. 13 Prozent der Erwerbspersonen keinen Berufsabschluss. Sie sind fünfmal so häufig arbeitslos wie Fachkräfte mit Berufsabschluss. Da auch ein Großteil der nach Deutschland geflüchteten Menschen über keinen hierzulande anerkannten Berufsabschluss verfügt und zunehmend junge Menschen ohne einen berufsbildenden Abschluss ihr Erwerbsleben beginnen, steigt die Zahl dieser sogenannten Geringqualifizierten weiter an. Gleichzeitig werden qualifizierte Fachkräfte dringend gebraucht: Bis 2040 wird ein Rückgang der Zahl der beruflich qualifizierten Fachkräfte um 7,6 Mio. prognostiziert. Daher gilt es, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.

Die Modulaktivitäten zielen darauf ab, zu zeigen, wie ein „zweites berufliches Ausbildungssystem“ für Erwachsene aussehen kann, welches sich auf die Ordnungsmittel des bestehenden Ausbildungssystems stützt und in dessen Rahmen ein vollständiger Berufsabschluss schrittweise über aufeinander aufbauende Teilqualifikationen erworben werden kann . Berufsanschlussfähige Teilqualifikationen sind Module eines dualen Ausbildungsberufs, die in systematischen, aufeinanderfolgenden Schritten auf den Erwerb eines Berufsabschluss zielen. Somit erhalten Erwachsene die Möglichkeit, sich zeitlich flexibel und modular bist zum Berufsabschluss zu qualifizieren. Von der vergleichsweisen kurzen Dauer der Weiterbildung zwischen zwei und sechs Monaten profitieren zudem die Arbeitgeber:innen, von denen über 80 Prozent bereit sind Arbeitskräfte mit einer oder mehreren Teilqualifikationen zu beschäftigen. Ziel ist es daher, Teilqualifikationen als Instrument gegen den Fachkräftemangel und für faire Teilhabechancen zu etablieren. Und zwar Teilqualifikationen, die direkt anerkannt werden können, wenn die notwendigen Kompetenzen bereits informell erworben wurden, die aber auch über eine bundesweit anerkannte Qualifizierung erworben werden können.

Ein solches System modularer Nachqualifizierung existiert in Deutschland bislang nur in Grundzügen.

Ein solches System würde gerade den vermeintlich Unqualifizierten deutlich bessere Chancen für einen beruflichen Ein- und Aufstieg bieten. Wenn es gelingt, die Kompetenzen der Geringqualifizierten sichtbar zu machen und ihnen den Weg zum Berufsabschluss oder zumindest zur formalen Anerkennung der vorhandenen Kompetenzen zu erleichtern, kann dies zur Schließung der Fachkräftelücke in Deutschland beitragen.

Um Teilqualifikationen zu etablieren, wird die Arbeit aus dem Projekt Aufstieg durch Kompetenzen fortgesetzt und um neue Aktivitäten erweitert.

So zeigen wir beispielsweise anhand einer Auswertung von Online-Stellenanzeigen, welche Teilqualifikationen in welchen Regionen nachgefragt werden (vgl. Jobmonitor (bertelsmann-stiftung.de). Durch diese Analysen wird der Bedarf an Teilqualifikationen transparent gemacht und für regionale Akteure wie Arbeitsverwaltungen, Bildungsdienstleister und Unternehmen zur Verfügung gestellt. So kann regional ein bedarfsorientiertes Angebot realisiert werden.

Aber auch den Einsatz von Teilqualifikationen im Kontext des Strukturwandels für die Zielgruppe der Beschäftigten nehmen wir konzeptionell in den Blick und betrachten auch, wie Teilqualifikationen als Maßnahme erfolgreich umgesetzt werden können.

Darüber hinaus bringen wir unsere Fachkenntnisse in verschiedenen Gremien, wie beispielsweise den Fachbeirat zur Teilqualifikationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, sowie Veranstaltungen ein.

Um Teilqualifikationen zu etablieren, wird die Arbeit aus dem Projekt Aufstieg durch Kompetenzen fortgesetzt und um weitere Aktivitäten erweitert.  

So zeigen wir beispielsweise anhand einer Auswertung von Online-Stellenanzeigen, welche Teilqualifikationen in welchen Regionen nachgefragt werden (vgl. Jobmonitor (bertelsmann-stiftung.de). Durch diese Analysen wird der Bedarf an Teilqualifikationen transparent gemacht und für regionale Akteure wie Arbeitsverwaltungen, Bildungsdienstleister und Unternehmen zur Verfügung gestellt. So kann regional ein bedarfsorientiertes Angebot realisiert werden.  

Aber auch den Einsatz von Teilqualifikationen im Kontext des Strukturwandels für die Zielgruppe der Beschäftigten nehmen wir konzeptionell in den Blick und betrachten auch, wie Teilqualifikationen als Maßnahme erfolgreich umgesetzt werden können.  

Darüber hinaus bringen wir unsere Fachkenntnisse in verschiedenen Gremien, wie beispielsweise den Fachbeirat zur Teilqualifikationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, sowie Veranstaltungen ein. 
 

Schlagworte

#Teilqualifikationen, #Kompetenzen, #Arbeitsmarkt, #Fachkräftemangel, #Weiterbildung, #Fachkräftesicherung, #Fachkräftelücke, #Fachkräftebedarf, #Arbeitskräftemangel, #Arbeitskräftebedarf 

 

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